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Folgeerkrankungen von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs kann Erkrankungen wie z. B. Abflussstörungen der Galle und Aszites (Bauchwassersucht) zur Folge haben.
Ratgeber Bauchspeicheldrüsenkrebs

Folgeerkrankungen von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Zu den Krankheiten, die in der Folge von Bauchspeicheldrüsenkrebs auftreten können, zählen Abflussstörungen der Galle, Aszites (Bauchwassersucht) und Verengungen am Magenausgang und Zwölffingerdarm.

Abflussstörungen der Galle bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Wenn durch den Bauchspeicheldrüsenkrebs der Abfluss der Gallenflüssigkeiten in den Darm blockiert ist, kann es zu einer Gallenstauung gefolgt von Gelbsucht kommen. Als Therapie kommt ein Stent infrage. Ein Stent ist ein Röhrchen, dass am Gallengang angebracht wird, um den Weg wieder freizumachen. Dies ist meist ein kleiner Eingriff, für den nur ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus nötig ist. In manchen Fällen wird der Eingriff auch ambulant durchgeführt. Der Betroffene erhält eine leichte Betäubung. Anschließend muss man einen Schlauch schlucken. Über diesen Schlauch wird der Stent in den Gallengang geführt. Manchmal muss der Stent nach sechs Monaten ausgetauscht werden.

Es gibt auch eine operative Möglichkeit, den Gallenabfluss wiederherzustellen. Dann wieder dieser umgeleitet oder die Engstelle überbrückt. Bei einer Gallenstauung kann es zu starkem Juckreiz kommen. Salben, die entweder Lokalanästhetika (Betäubungsmittel) oder Kortison enthalten, können hier Abhilfe schaffen.

Aszites (Bauchwassersucht) als Folgeerkrankung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Vor allem in einem späten Stadium der Erkrankung kann eine Ansammlung von Wasser in der Bauchhöhle entstehen. Diese wird als maligne Aszites bezeichnet. In den meisten Fällen sind Metastasen (Tochtergeschwülste) in der Leber ursächlich, oder ein Krebsbefall des Bauchfells. Ein solcher Aszites wirkt sich in der Regel belastend auf den Betroffenen aus. Zur Therapie werden häufig Diuretika verabreicht. Diese wirken entwässernd auf den Körper. Bei einer Aszitesdränage oder Parazentese wird durch eine Punktion der Bauchhöhle das Wasser abgeleitet.

Verengungen am Magenausgang und Zwölffingerdarm

Wenn der Tumor auf den Magenausgang drückt, kann der Nahrungsbrei nicht mehr richtig durch den Magen transportiert werden. Symptome hierbei sind Völlegefühl, Erbrechen oder Schmerzen. Medikamente können hier manchen Patienten Linderung verschaffen.

Wenn der Zwölffingerdarm durch den Bauchspeicheldrüsenkrebs verengt ist, gibt es zwei Therapiemöglichkeiten, entweder der Zwölffingerdarm wird mit einem Stent aufgedehnt oder der Magen wird im Rahmen einer Operation unmittelbar mit dem Dünndarm verbunden. So findet eine Überbrückung des Zwölffingerdarms statt.

Fedor Singer